Die Gaúchos in Südbrasilien, Uruguay und Argentinien kennzeichnen ihre Pferde und Rinder während einer Marcação mit einem glühenden Brandeisen. Das Eisen brennt ein Zeichen, meist die Initialen des Züchters, in die Haut des Tieres. Dies ist der Beweis dafür, dass das Tier jemandem gehört.

Bei Jungbullen fällt die Marcação mit der Castração, der Kastration, zusammen. Die Tiere werden kastriert, um sie gefügiger zu halten und ihr Fleisch saftiger zu machen. Bei der so genannten Kastration mit dem Taschenmesser wird der Hodensack des Tieres aufgeschnitten und die Hoden von einem der Männer abgetrennt - und das ist immer die Aufgabe eines Mannes. Pferde werden erst im späteren Leben kastriert, da die Hoden erst im Alter von etwa einem Jahr in den Hodensack hinabsteigen. Um die Kastration, d.h. die Umwandlung eines Hengstes in einen Wallach, anzuzeigen, wird der Schwanz des Tieres kupiert und gerade abgeschnitten. Dieser Vorgang verkörpert ein Urbild unserer Zivilisation und auch die ursprüngliche Funktion einer Bank: Aneignung und Vermehrung bzw. Kontrolle durch wirtschaftliche Ziele.