Welches Potenzial hat eine Stadt wie Porto Alegre? Es wurden ehrgeizige Denkmäler geschaffen, die an Männer, Helden und Ereignisse erinnern oder erinnern sollen, die für uns als Nachkommen eine echte Herausforderung darstellen. Aber eine Herausforderung in welcher Hinsicht? Die Metallschilder, die einst anzeigten, worum und um wen es sich bei dem Denkmal handelte, sind heute größtenteils verschwunden. Ist mit ihnen auch die Erinnerung verschwunden?

Sind Errungenschaften wie das hier entstandene partizipative Haushaltsprojekt oder das 2001 begonnene Weltsozialforum, die sich tief in das Gedächtnis der ganzen Welt eingeschrieben haben, in der Hauptstadt von Gaúcho besser vergessen?
In einer temporären Intervention, die etwa ein halbes Jahr dauerte, wurden die leeren Stellen, an denen die beschreibenden Texttafeln von den Sockeln verschwunden sind, mit Ersatzbildern gefüllt: auf Papier gedruckte und in Harz gegossene Monotypien. Sie überdecken die Verletzungen der Steine und verweisen gleichzeitig auf die große Tradition der Gaúchos.

Im Rahmen einer zeitgleich stattfindenden Einzelausstellung zu Ottjörg A.C. im Landesmuseum Museu de Arte do Rio Grande do Sul (MARGS), in der u.a. Drucke aus den Gründungspfählen des Berliner Kaiserpalastes ausgestellt wurden, stellen sich Fragen nach Erinnerung, Gedenkkultur und Heldentaten.