Zwei der 1707 in den Boden gerammten und 2012 entfernten Pfähle des Schlosses bilden die Druckstöcke für das Projekt: Preussisch schwarz-weiss.
Jeder Pfahl wird achtmal vollständig auf separaten Bögen gedruckt. Acht Drucke sind auf japanischer weißer Seide (vier von jedem Stapel) und acht auf traditionellem handgeschöpftem Papier. Die Seidendrucke werden in einem asiatischen Tampondruckverfahren hergestellt. Die Drucke auf handgeschöpftem Papier werden unter hohem Druck realisiert, wie er für Holzschnitte üblich ist. So entstehen insgesamt sechzehn großformatige Monotypien in der Originalgröße der Stapel.
Um den Bezug zur Blut- und Eisenpolitik Otto von Bismarcks als Reichskanzler nicht zu verlieren, werden die Farbelemente aus Holzresten, Eisenpulver und Blut gewonnen - viermal Pferdeblut und viermal Rinderblut. Für den Buchdruck auf handgeschöpftem Papier musste eine traditionelle Druckfarbe auf Blutbasis entwickelt werden. Berliner Blau, die Farbe der preußischen Uniform, wird aus Eisenoxiden und Blutlaugensalzen synthetisiert. Ursprünglich wurde diese Farbe tatsächlich aus Blut gewonnen. In zwei Monotypien von jedem Flor ist diese Synthese Teil des Druckverfahrens.
Um die Langzeitreaktion von Papier und Chemikalien beurteilen zu können, wurde in Zusammenarbeit mit der Chemie-Fakultät der Bundesuniversität von Rio Grande do Sul in Porto Alegre eine Testreihe gestartet.